Heimatkundlicher Verein Warndt e. V.

 
 

Die Urkunde

Natürlich gibt es den Warndt, das weit ausgedehnte Waldgebiet in der Grenzregion Saarland-Lothringen schon länger als tausend Jahre, aber mit den Festivitäten soll des Jahres 999 gedacht werden, als in einer Schenkungsurkunde des damaligen Kaisers Otto III. der Name "Warndt" erstmals erwähnt wurde. In der Urkunde heißt es u.a. "Wir, die wir seinen (des Bischofs von Metz) berechtigten Bitten wohlwollend gegenüberstehen, geben, ...wegen des Heiles unserer Seele...die schon genannte Burg (Sarabruca) zusammen mit dem Besitztum Fulkelinga (Völklingen), mit Quirineiscet (Quierschied) mit Warenta (Warndt) mit allem, was dazu gehört..." Siehe auch Beitrag "Als Kaiser Otto III. seinen Neffen beschenkte" (Saarbrücker Zeitung, 4./5. April 1998) Otto III. weilte im Jahr 999 in Rom, nachdem er dort einen Aufstand der Römer niedergeworfen hatte. Hierhin war ihm der Bischof Adalbert von Metz gefolgt, der sich bei dem Kaiser über die Schwierigkeiten beklagte, die ihm und seiner Kirche durch die Besatzung der Königsburg Saarbrücken bereitet werden. Das veranlaßte den jungen 19jährigen Kaiser Otto III. von Rom aus am 14. April 999 die Burg Saarbrücken mit dem Königshof Völklingen sowie Quierschied und den Warndt dem Bischof Adalbert und seinen Nachfolgern zu schenken. Sicherlich spielte dabei auch eine Rolle, daß man das Ende des 1000jährigen Reiches und damit das jüngste Gericht nahe glaubte. Unter diesem seelischen Druck vollzog Otto III. wohl die Schenkung. Saarbrücken und die Gemeinde Quierschied feiern 1999 übrigens auch ihr 1000jähriges Jubiläum mit vielen Veranstaltungen.

Das Jahr 1000, das viele Zeitgenossen Ottos III. als Jahr furchtbarer Gottesgerichte und großer, schrecklicher Offenbarungen ansahen, hat der Kaiser nur um zwei Jahre überlebt. Im Jahre 1002 verstarb er, erst 22 Jahre alt. Später wird der Warndt noch einmal einem Schriftstück erwähnt, in dem beschrieben wird, daß am 22. Juni 1187 Kaiser Friedrich I., genannt Kaiser Rotbart, "in silva de Warant" auf der Jagd war. Natürlich haben sich die Heimatkundler bei ihren Recherchen auch überlegt, woher der Begriff "Warndt" kommt und was er bedeutet. Die Worte "Warant" oder an anderer Stelle "Waranta" kann man aus dem indo-europäischen Wortstamm "swer" ableiten. Letzterer bedeutet soviel wie konservieren, bewahren, wahren, gewähren. Werner Hopp, Ludweiler, überträgt in einem seiner heimatkundlichen Beiträge für in der Zeitschrift "Zur Geschichte des Warndts", herausgegeben vom Heimatkundlichen Verein Warndt, dies auf den Warndt: "Das bedeutet hier also, daß das Warndtgebiet in alter Zeit ein urwüchsiges Waldgebiet war, das zum einen als Schutzwall (nach Westen) galt, zum anderen sicherlich das reservierte Jagdgebiet einer Dynastie (der Grafen von Nassau-Saarbrücken) war." Dies wird in einem späteren SZ-Beitrag ausführlicher beschrieben werden.